DAS HEILIGE WEIBLICHE ist die uralte Stimme, die das Lied der Schöpfung singt. Sie ist der Aspekt des Göttlichen, der den ursprünglichen Funken ins Sein bringt. In Ehrfurcht vor dem heiligen Weiblichen finden wir die respektvolle Haltung gegenüber jedem Wesen in der Schöpfung. Diese Haltung lehrt uns, alle Wesen als heilig, als mit göttlichem Licht erfüllt zu ehren. Darin erkennen wir unsere Verwandtschaft und wechselseitige Beziehung, erfahren, dass wir zusammen dem großen Mysterium des Lebens angehören. Durch das Weibliche erkennen wir das Licht in der Schöpfung, die Heiligkeit der ERDE.

DIE ERDE braucht unsere Aufmerksamkeit, unsere tiefe Liebe. Es ist an der Zeit, dass wir unsere liebende Fürsorge, die auch aus unserer spirituellen Praxis rührt, wieder der geschaffenen Welt zuwenden – diesem so schönen Wesen, das unser Planet ist, auf dem wir leben. Die Erde wartet darauf, wieder als ein lebendiges spirituelles Wesen erkannt zu werden – was bedeutet, ein Wesen mit einer Seele, ein Wesen, das sich spirituell entfaltet. Sie ruft danach, wieder in unsere spirituelle Arbeit und unser Gebet einbezogen zu werden. In unserem alltäglichen Leben wie in unserer spirituellen Praxis braucht es unsere Erinnerung daran, die Erde wieder zu würdigen und zu achten. Sie ist in großer Bedrängnis – ihr Körper wie auch ihr inneres Licht. Wir müssen in uns selbst wieder neu erinnern, was wir von den indigenen Kulturen lernen können und was so elementar für uns alle ist: Die Erde nährt uns wie eine Mutter, sie gibt uns LEBEN. 

DAS LEBEN ist der überwältigende, ganzheitliche Ausdruck des Göttlichen, das durch die ganze Schöpfung erfahren wird. Leben ist natürlich und entfaltet sich natürlich. Doch wir haben das Leben in unsere Konzepte von Dualität, Teilung, Trennung und Beherrschung eingesperrt. Und in den spirituellen Traditionen einer eher männlichen Ausrichtung haben wir das Leben selbst oft um der Erleuchtung willen ausgeblendet. Wenn wir das Leben wieder in die Mitte unseres spirituellen Bewusstseins und unseres natürlichen Seins bringen, antworten wir auf das Verlangen des Lebens, wieder zu seiner wirklichen Natur zu erwachen.

DIE INNERE REISE umarmt all diese Aspekte. Sie ist das Echo unserer Sehnsucht. Sie folgt dem unsichtbaren Pfad, der unsere Schritte geleitet zu Einheit und Dienen. Es gibt Fußspuren der Meister, großer Seelen, von Frauen und Männern, die vor uns gingen, die wir ertasten und durch Gnade erfahren. Und gleichzeitig müssen wir allein gehen und immer zum ersten Mal. Es gibt viele Wege, die uns nach Hause führen, und wir würdigen die Vielfalt der individuellen Reisen und der spirituellen Traditionen, denn sie gehören der Einheit an. Die Grundlage unserer Arbeit hier ist der Pfad der Liebe, der sich im Herzen entfaltet. Auf dem Weg des Sufipfads schließen wir die uralte Weisheit des Weiblichen mit ein, die niemals niedergeschrieben worden ist und zu der wir nur durch das Herz und den Spiegel des Bewusstseins Zugang finden.